CDU-Ortsverband Leutesdorf lädt zum Neujahrsgespräch mit Bundesministerin Julia Klöckner und hat volles Haus

 

Es kündigte sich schon zwei Tage vorher an: Wenn Julia Klöckner nach Leutesdorf kommt, dann kommen auch viele Landwirte auf ihren Traktoren, um gegen die Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung zu protestieren.

 

Und tatsächlich rollten an diesem Sonntag Nachmittag rund 80 Traktoren nach Leutesdorf hinein, und wurden vom Ordnungsamt und der Polizei auf die Rheinwiese vor der Jugendherberge verwiesen, damit kein Verkehrschaos entstand, denn auf die Gäste der Jugendherberge, darunter eine große Geburtstagsgesellschaft, sollte Rücksicht genommen werden.

 

Als dann die Ministerin eintraf, nahm sie sich trotz kühler Temperaturen viel Zeit, um vor der Jugendherberge mit den Landwirten zu diskutieren. Ja, sie forderte die ganze Gruppe sogar auf, mit hinein zu kommen, um drinnen weiter zu sprechen. Was den Rahmen unserer Veranstaltung zwar etwas sprengte, aber für einen mehr als vollen Saal sorgte.

 

Volker Berg, der Vorsitzende des Ortsverbandes und ehemaliger Ortsbürgermeister, begrüßte Julia Klöckner, die ja auch CDU-Landesvorsitzende ist, und bedankte sich für die Ehre ihres Besuches. Weiterhin begrüßte er die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, den Bundestagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Erwin Rüddel und Staatsminister a.D. Heinz Schwarz. Auch Bürgermeister Heinz-Willi Heisterkamp war unter den Gästen.

 

Julia Klöckner begann ihre Rede mit einem Appell, wieder mehr miteinander zu reden, sie plädierte für eine Renaissance des Analogen, wo man sich im Gespräch wieder mehr in die Augen sieht, und Respekt zeigt. Sie ist überzeugt, dass wir hier in Deutschland keine Notwendigkeit haben, in einen Untergangsmodus zu versinken, denn alles in Allem geht es hier vielen Menschen sehr gut.

 

Sie sprach über Nachhaltigkeit, warb für Technologieoffenheit und mahnte an, dass die Digitalisierung schneller von statten gehen müsse.

Lebensmittel, so Julia Klöckner, müssten in Deutschland wieder eine viel höhere Wertigkeit bekommen, dazu sei es auch notwendig, schon in Schulen und Kitas Wissen darüber zu vermitteln.

 

Natürlich nahmen die Anliegen der anwesenden Landwirte viel Platz in Ihrer Rede ein. Sie forderte das Land Rheinland-Pfalz auf, sein Messstellen-Netz für die Überprüfung des Grundwassers endlich auszubauen, nur mit einer Binnendifferenzierung könne man präzise räumliche Abgrenzungen der Gebiete treffen, die einen zu hohen Nitrat-Gehalt aufweisen. Notwendig sei auch ein bundesweites Insekten-Monitoring. Sie setzt sich weiterhin ein für ein Verbot der Stornierung leicht verderblicher Ware. 

 

Das Publikum lauschte sehr interessiert ihrem Vortrag, und freute sich anschließend, dass Julia Klöckner sich viel Zeit nahm, Fragen zu beantworten. Dabei kamen die verschiedensten Anliegen zur Sprache: Mogelpackungen des Handels, Kontrollen des Zolls in Leutesdorfer Weinbergen während der Lese zur Einhaltung des Mindestlohns, Inhalte von Schulbüchern (die könnten auch im Bezug auf Landwirtschaft moderner sein), oder auch das Thema Mithilfe von Kindern in Kitas bei der Zubereitung von Essen, um davon zu lernen - was offenbar nicht überall möglich ist, wofür hygienische Gründe angeführt werden.

 

Dann stand der nächste Termin im Kalender von Julia Klöckner, und sie musste weiter. Verabschiedet wurde sie mit einem Weinpräsent.

 

Die Gäste des Neujahrsgespräches waren rundum zufrieden, auch wenn sie einige Zeit auf Julia Klöckner hatten warten müssen.

Zum Abschluss des Abends saß der CDU-Vorstand noch eine ganze Weile in der Kantine der Jugendherberge zusammen.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben